Vom Sakralen zum Schnatternden
In meinem Atelier, umgeben von Blattgold und alten Rezepten über vergessene Kunsttechniken, entstehen zeitlose Werke mit einem Hauch von Ewigkeit. Aber die Kunst ist vielfältig, und ich fand einen weiteren neuen Ausdrucksweg, der weit entfernt von den heiligen Hallen und glänzenden Oberflächen lag: Tierportraits. Was als leiser Ruf begann, nahm immer mehr Raum ein und so wurde ich zur Chronistin der Tierwelt, deren Portraits ebenso viel Seele einfangen, wie es meine bisherigen Werke tun. Von Engeln zu Enten, von Heiligen zum Hühnerhof, ob in Kathedralen oder in Gänseportraits, meine Technik und Hingabe bleiben unverändert.
Tier sind toll
Es ist die Achtung vor der Einzigartigkeit eines jeden Tieres. Besonders hat es mir die Vogelwelt angetan. Enten, Gänse, Hühner, Raben, Rotkehlchen. Glänzende Knopfaugen, geschwungene Schnäbel,schillernde Federn. Zarte und kraftvolle Wesen.
- sie müssen einfach auf die Leinwand
Im Porträt ruht die Persönlichkeit und Haltung jedes einzelnen Tieres. Es sind Porträts, die Nähe erzeugen. Fasziniert und interessiert hat mich der Blick: dunkle kluge Augen schauen einen an, wortlos. Ihre Wesenhaftigkeit begeistert einen. Stolz, neugierig, abschätzend, wissend, vertrauend, verletzbar... .Wer betrachtet hier wen? Als Tiermalerin fasziniert mich der Gesichtsausdruck der Tiere. Sie sitzen nicht für mich Porträt, sondern ich fange einen Augenblick in ihrem Leben ein – und lasse sie frei.